Die „Sucht“ nach etwas abstrakten als „Sucht“ zu bezeichnen ist schon abgefahren. „Sucht“ kommt vom „Siech(en)“ – Somit also von „An/Unter etwas leiden bzw. erkrankt sein. Das Konstrukt „Internetsucht“ würde also bedeuten, wir sind am Internet erkrankt sind – oder krank durch das Internet werden. Eventuell sind wir auch krank, weil wir das Internet (be)nutzen. Der Rückschluß ist, dass das Internet etwas sein muss, was krank macht.
Problematisch ist es, dass es etwas wie „das Internet“ nicht gibt. Ist „das Internet“ etwa: Twitter, Google, Facebook, WOW, youporn, youtube, Lycos, Yahoo (…)? Meine Mutter z.B ist fest davon überzeugt, dass „Google“ das Internet ist. Sie tippt auch ins Suchfeld die Domains ein … Naja … Wurscht … Zurück zum Siechtum.
Homosexuelle werden als „krank“ hingestellt, weil irgendein homophobes Arschloch meint es sei wieder der Natur. Ähnlich verhält es sich mit „dem Internet“. Irgendwelche weltfremden Zahlendreher und Statistiker, die womöglich wie meine Mutter „Google“ für das Internet halten, addieren auf, wann man von einer Sucht spricht. Wo genau Suchtpotenzial herrscht und wie man medienkompetent damit umgehen könnte – Kein Wort. Nur den hohlen Fakt geschaffen: „Das Internet macht süchtig! Pauschal und unkonkret – So trifft man keinen Nerv der Zeit, sondern nervt einfach nur mit der Zeit.
Die Symptome Indikatoren der „Sucht“ via http://www.onlinesucht.de/:
- Freunde beschweren sich, weil ständig Ihre Telefonleitung besetzt ist
- Telefon- und Internetkosten erreichen schwindelnde Höhen – Schulden wachsen an
- Sie gehen statt real zu shoppen, viel lieber online einkaufen
- Sie fühlen sich nicht mehr in die Familie integriert, sondern eher als Außenseiter